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Wie BRICS den Goldmarkt verändert

Die globale Machtverschiebung ist in vollem Gange – und sie verändert auch die Spielregeln am Rohstoffmarkt. Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg der BRICS-Staaten rücken neue Akteure ins Zentrum der weltweiten Finanzordnung. Was bedeutet das für Gold – das Metall, das seit jeher für Stabilität steht?

24. September 2025
Goldstories

BRICS – mehr als nur ein Akronym

Die Abkürzung BRICS steht für Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – fünf Länder, die seit Jahren in der Weltwirtschaft an Bedeutung gewinnen. Gemeinsam stehen sie für rund 40 Prozent der Weltbevölkerung und mehr als ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung.

Doch was viele nicht wissen: Auch auf den Goldmarkt haben die BRICS-Staaten bereits heute einen spürbaren Einfluss – und könnten diesen in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen.

In diesem Artikel zeigen wir:

  • Wer und was hinter BRICS steckt.

  • Wie BRICS-Staaten mit Gold umgehen.

  • Warum Gold zum geopolitischen Faktor wird.

  • Was Anleger jetzt wissen sollten.

Was ist BRICS – und warum reden alle darüber?

Die BRICS-Gruppe entstand 2009 als lockeres Bündnis aufstrebender Volkswirtschaften. Was ursprünglich als Plattform für wirtschaftlichen Austausch gedacht war, hat sich seither zu einer Gegenstimme zur westlichen Dominanz entwickelt – mit klaren Ambitionen:

  • Reform globaler Finanzinstitutionen (z.B. IWF, Weltbank)

  • Reduzierung der Abhängigkeit vom US-Dollar

  • Stärkung regionaler Märkte und Währungen

  • Schaffung alternativer Zahlungssysteme (z.B. BRICS Pay)

Spätestens seit der Erweiterung 2024 (mit u.a. Iran, Ägypten, Äthiopien) hat sich BRICS zur geopolitischen Kraft entwickelt – mit potenziellen Auswirkungen auf Rohstoffmärkte, Energiehandel und eben auch: Gold.

Gold und BRICS: Ein strategisches Zusammenspiel

Wie BRICS den globalen Goldmarkt verändert

Nachfrageverschiebung

Die BRICS-Staaten zählen heute zu den größten Treibern der weltweiten Goldnachfrage – sowohl auf staatlicher als auch auf privater Ebene. In Ländern wie Indien und China hat Gold seit jeher einen hohen kulturellen und wirtschaftlichen Stellenwert. Besonders in Form von Schmuck, aber auch als physische Anlageform, spielt das Edelmetall eine zentrale Rolle im Alltag der Bevölkerung. Beide Nationen rangieren regelmäßig an der Spitze des weltweiten Verbrauchsmarktes.

Gleichzeitig setzen China und Russland gezielt auf den Ausbau ihrer staatlichen Goldreserven – als strategisches Gegengewicht zu westlich dominierten Währungs- und Finanzsystemen. Diese kontinuierlichen Aufkäufe gelten vielen Analysten als Indikator für einen schleichenden Machtwechsel im internationalen Goldmarkt.

Auch auf der Angebotsseite haben die BRICS-Staaten Einfluss: Südafrika zählt zu den bedeutendsten Produzenten von Gold – und insbesondere auch von Platin -, was den Block zusätzlich stärkt.

Diese Entwicklungen führen zu einer spürbaren Verschiebung der globalen Nachfrageströme: Weg von den klassischen Finanzzentren im Westen, hin zu den aufstrebenden Märkten des globalen Südens. Das könnte langfristig nicht nur die Preisbildung beeinflussen, sondern auch Auswirkungen auf die Liquidität und Dynamik des internationalen Goldhandels haben.

Eine Erdkugel unter vielen goldenen Münzen.

Gold als geopolitisches Werkzeug

In Krisenzeiten gewinnt Gold als „Weltwährung“ an Bedeutung. Wenn BRICS-Länder Gold:

  • zur Absicherung von Handel nutzen,

  • zum Aufbau von Zahlungsnetzwerken jenseits von SWIFT einsetzen oder

  • als Rückhalt für neue Währungsmodelle planen,

dann verändert das die Rolle von Gold in der Weltwirtschaft. Es wird nicht nur zum Wertspeicher – sondern zum geopolitischen Hebel. Denn Gold ist unabhängig von Sanktionen, politischen Abhängigkeiten oder digitalen Zahlungssystemen westlicher Prägung. Es erlaubt Staaten, wirtschaftliche Souveränität zu bewahren und eigene Handelsbeziehungen abseits etablierter Finanzinfrastrukturen zu stärken. Damit wird das Edelmetall zum strategischen Instrument im globalen Machtgefüge – und rückt stärker in den Fokus politischer Entscheidungen.

Was bedeutet das für Anleger?

Gold bleibt gefragt – langfristig

Ob es tatsächlich zu einer gemeinsamen BRICS-Währung kommt oder nicht: Der langfristige Trend beim Gold ist eindeutig. Die staatliche Nachfrage nach dem Edelmetall nimmt weiter zu – besonders in Schwellenländern, die ihre Abhängigkeit vom US-Dollar verringern wollen. Gleichzeitig verschiebt sich die wirtschaftliche Schwerkraft immer stärker in Richtung Asien und des globalen Südens. In dieser neuen Weltordnung gewinnt Gold an geopolitischer Bedeutung – als stabiler Wertanker in unsicheren Zeiten. All das spricht für eine nachhaltige Unterstützung des Goldpreises, unabhängig davon, wie sich Zinsen oder Inflation entwickeln.

Diversifikation bleibt das A und O

Für private Anleger bleibt Gold ein unverzichtbares Instrument zur Krisenabsicherung. Eine Beimischung von 5 bis 15 Prozent physischem Gold im Portfolio gilt weiterhin als sinnvoll – besonders in einer Welt im Wandel, in der geopolitische Spannungen und Währungsrisiken zunehmen. Wer zusätzlich breiter streuen möchte, kann auch auf Platin, Palladium oder Silber setzen. Diese Metalle sind nicht nur in der Industrie gefragt, sondern spielen auch im wirtschaftlichen Machtgefüge der BRICS-Staaten eine zunehmend strategische Rolle. Diversifikation bleibt also der Schlüssel – gerade in bewegten Zeiten.

Ein goldener Wiener Philharmoniker.

Fazit: Die neue Weltordnung glänzt in Gold

BRICS ist mehr als ein wirtschaftliches Bündnis – es ist Ausdruck eines globalen Machtwandels. Und mitten in diesem Wandel steht Gold als neutraler, wertbeständiger Anker.

Wer die Entwicklung aufmerksam verfolgt, kann daraus frühzeitig Schlüsse für die eigene Vermögensstrategie ziehen. Denn eins ist sicher: Wenn sich die Welt neu sortiert, wird Gold dabei eine zentrale Rolle spielen. Mehr Ratgeber finden Sie in unserer Infothek.

10 Begriffe, die jeder Goldanleger wissen sollte.
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