Bei den Münzen und Barren hat sich die Nachfrage in der Schweiz vom ersten auf das zweite Quartal verdreifacht auf 5 Tonnen. Weltweit ist der Bedarf in derselben Zeit allerdings um 16 Prozent zurückgegangen auf 261 Tonnen. Der anhaltend starken Nachfrage in Asien stand ein deutlicher Rückgang auf den westlichen Märkten gegenüber, wo Gewinnmitnahmen und Liquidationen in den letzten Quartalen stark zugenommen haben. Das World Gold Council misst allerdings nur, wie viel neue geprägte Münzen und Barren auf den Markt kommen. Der Handel mit sogenannter Sekundärware wird nicht erfasst.
Nachfrage speziell im Privatkundenbereich hoch
«Im Goldmarkt steckt aktuell viel Dynamik», sagt Christian Brenner, CEO von philoro SCHWEIZ. «Einerseits ist die Nachfrage nach Gold generell und im speziellen im Privatkundenbereich sehr hoch, andererseits wird auch genau in diesem Sektor viel Gold verkauft», erklärt Brenner. «Dass sich Käufe und Verkäufe über einen längeren Zeitraum nahezu die Waage halten, habe ich in den letzten 13 Jahren nicht erlebt», so Brenner.
Bei philoro SCHWEIZ ist der Umsatz im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent gestiegen. Die Anzahl Transaktionen ist um 10 Prozent gestiegen. Im ersten Quartal lag das Verhältnis von Kauf und Verkauf bei 1:1. Das heißt, die Anzahl der Kunden, die Gold kauften, war gleich groß wie die Anzahl der Kunden, die Gold verkauften. Im zweiten Quartal war das Verhältnis aber 4:1. Das heißt, es kauften vier Mal mehr Kunden Gold, als Gold verkauften. Große Stückelungen waren beim Kauf besonders beliebt. Grob lässt sich sagen, dass die Kunden doppelt so viele Barren wie Münzen kauften. Bei den Barren war die Größe des 1-Kilo-Barrens besonders gefragt. Bei den Münzen lag wie immer das Gold Vreneli 20 Franken an erster Stelle, gefolgt vom Gold Krügerrand.
Zentralbanken bleiben bedeutende Goldkäufer
Laut World Gold Council sind die bedeutenden Goldkäufer weltweit nach wie vor die Zentralbanken. Deren Bedarf betrug im zweiten Quartal 183 Tonnen. Ein Plus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zentralbanken machten 14 Prozent der weltweiten Nachfrage aus.
Der Bedarf nach Schmuck ist im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent gesunken. Dies wegen dem hohen Goldpreis. In den Regionen China und Indien brach die Nachfrage gar um 35 Prozent ein, während Europa hingegen eine stabile Nachfrage beim Schmuck verzeichnet.
Gold-ETFs mit Zuflüssen in verschiedenen Regionen
Die Gold-ETFs verzeichneten im zweiten Quartal geringfügige Abflüsse (-7 Tonnen gegenüber Vorjahr). Die kombinierten Zuflüsse von Mai und Juni in Höhe von 26 Tonnen glichen die Abflüsse vom April (33 Tonnen) weitgehend aus. Die Bestände der in Asien notierten Gold-ETFs nahmen weiter zu und die in den westlichen Ländern notierten Fonds verzeichneten im Laufe des Quartals wieder mehr Zuflüsse. Die Minenproduktion stieg im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent (929 Tonnen). Auch das Recycling nahm als Reaktion auf die höheren Goldpreise im Jahresvergleich zu um 4 Prozent auf 335 Tonnen.
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